René-König-Gesellschaft

Unbestreitbar spielte der Soziologe René König eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau des deutschen Wissenschaftbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg. Geboren 1906 in Magbeburg verbrachte er seine Jugend unter anderem in Paris, Halle a.d. Saale und Danzig, sein Studium absolvierte er in Wien, Florenz und Berlin. Nachdem er die Zeit des Nationalsozialismus im Exil in Zürich verbracht hatte, wurde er zum Wintersemester 1949/50 als ordentlicher Professor für Soziologie an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln berufen.

Mit René Königs Namen und seinem Wirken in Köln ist untrennbar eine wissenschaftliche Ausrichtung der Soziologie verbunden, die gemeinhin unter dem Begriff der Empirischen Soziologie bekannt wurde. In zahlreichen Publikationen, in seiner Tätigkeit als Dekan der WISO-Fakultät in Köln (1962-64) und als Herausgeber der "Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie" (1955-85) setzte sich König für die Etablierung der empirisch ausgerichteten Soziologie in der akademischen Welt der Bundesrepublik Deutschland ein. Durch seine Gastprofessuren in Amerika und Frankreich, auf Vortragsreisen (unter andrem nach Nordafrika und im Nahen Osten) und als Präsident der International Sociological Association (ISA, 1962-66) war König eine Schlüsselfigur bei der internationalen Vernetzung der deutschen Soziologie. Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1974 bis zu seinem Tod am 21.3.1992 setzte sich René König weiter für die internationale Ausrichtung der deutschen Soziologie ein, unter anderem bei Forschungsreisen nach Amerika und durch die Pflege der akademischen Partnerschaft der Univesität zu Köln mit der Universität Kabul.

Um die soziologische Forschung im Sinne der Konzeption René Königs zu fördern und zur Aufarbeitung seines wissenschaftlichen Nachlasses wurde am 5. November 1993 die René-König-Gesellschaft (RKG) gegründet. Vom Amtsgericht Köln wurde die RKG als gemeinnütziger Verein anerkannt und unter der Nummer VR11600 in das Vereinsregister eingeschrieben. (Die dort eingereichte Satzung sowie die Beitragsordnung sind ebenfalls im Internet einsehbar.) Die Zahl der Mitglieder betrug anfangs 21, inzwischen ist die RKG auf etwa 80 Mitglieder angewachsen. Den Vorstand bilden derzeit Heine von Alemann als 1. Vorsitzender, Hans-Joachim Hummell als 2. Vorsitzender und Klaus Mackscheidt als Kassenwart.

Als die wichtigsten Projekte der RKG haben sich in den letzen Jahren zum einen die Sichtung des wissenschaftlichen Nachlasses herausgestellt, die vor allem durch die Familienangehörigen René Königs vorgenommen wird. Zum anderen bemüht sich die RKG um die Edition und Herausgabe der Schriften René Königs in einer zwanzigbändigen Werkausgabe, die bis zum Jahr 2002 im Verlag Leske + Budrich erscheinen soll.